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Posts Tagged ‘Frühling’

Ein böser Eishauch und die Vorfreude auf Glyzinenblüten ist perdu. Die Wisteria steht erst seit letztem Jahr und windet sich um den obligatorsichen Kleingarten-Fahnenmast, den ich nicht brauche, um während Fußballwettkämpfen die obligatorische Deutschlandfahne zu hissen. Um 0 C° hätte sie weggesteckt, doch -6 C° und stellenweise darunter, freistehend, ohne eine wärmende Hauswand im Rücken, ist zu viel. Ein neuer Kälterekord für den Monat April.

Erwischt hat es den Blauregen von oben bis unten, den kleinfrüchtigen Kiwi, die Hortensien, viele Lilien, beide Deutzia gracilis, so manchen langen, saftigen Rosenaustrieb, die Weinstöcke, Feige, Maulbeere, den Brokatfarn, den Sichelfarn, die winzigen Stachelbeerfrüchte.

Ich höre auf nachzuschauen, was noch. Zu frustrierend.

Die Tulpen und erste Schwertlilienstiele liegen am Boden, kommen aber wieder hoch.

 

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Mega-chic. Die Farben hätte ich nie leichter Hand miteinander kombiniert. Jan van Eyk mit purpurfarbenen Triumphtulpen (Purple Flag?) im Kleingarten. Mittenmang einige Salmon van Eyk und ein paar Apricot Parrot, die noch nicht blühen. Ein zufälliges, farbintensives Ergebnis aus Fehllieferungen. Dafür sind Fehllieferungen gut, für überraschende Erkenntnisse und Belebung eigener Sehweisen und ästhetischer Vorurteile. Es haut nicht immer so gut hin, doch umso eher, je größer die Zahl der Tulpen ist. Massen von Tulpen überzeugen eigentlich immer; Sorte und Farbe spielen am Ende kaum mehr eine Rolle.

Einige Orange Emperor und evt. ein paar elfenbeingelbe, mittelhohe bis hohe Tulpen werden ich im Herbst daruntermischen, um der prächtigen Phalanx etwas Leichtigkeit, Wärme und Verbindlichkeit hinzuzufügen. Das zauberische i-Tüpfelchen setzen dann Nicht-Fehllieferungen.

Im ersten Beet am Eingang erscheinen 1/4 der Flaming Flag wieder. Gander’s Rhapsody, die zur gleichen Zeit gesetzt wurden – im ersten Herbst nach der Übernahme des Kleingartens – sind deutlich zurückhaltender, was die Ausdauer und Vermehrungsfreude angeht.

 photo April Kleingarten bc collage small_zpsayhzrmnc.png

Der dritte Frühling im Kleingarten, ein Blütenmeer

Die hohen Gartentulpen stehen im breiten Dahlienbeet, fast 20 m entlang des Zauns. Wo ich spätestens im Mai die neuen Dahlien unterbringen werde, steht noch in den Sternen.

Am meisten freue ich mich über die verheißungsvollen Knospen am Blauregen. Und über die explodierenden Rambler-Rosen. Die breite, willig auf 5 bis 6 m ausgetriebene Schlingrose am hinteren Gartenende vor Nachbars dunkler Holzhütte habe ich als Blush Rambler identifiziert. Eine sehr glückliche Fügung für diese Stelle angesichts einer „Zufallsrose“ von Aldi. Demnächst werde ich über das tagelange Zurückschneiden der mächtigen Rosen klagen. Ich wüsste wirklich nicht, was ich – mit kullernden Krokodilstränen – lieber täte! Dann ist das Gerüst des Kleingartens fertig.

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Frühlingsblüten; unten lks. Petit Four mit langen Zähnen

Auf die früh reifenden Maibeeren (Lonicera kamtschatica) bin ich auch gespannt. Letztes Jahr gab es pro Sträuchsken je 2 zum Probieren, 1 pro Sorte für sie & ihn. Eisbär und Kalinka heißen meine beiden Sorten. Sie wachsen nicht schnell. Je mehr Sorten zur gegenseitigen Befruchtung gepflanzt werden und je konsequenter der Strauch auf wenige Triebe mit größeren Früchten geschnitten wird, umso besser der Ertrag der blaubeerähnlichen Heckenkirschen. Ich erinnere mich nicht mehr genau an den Geschmack, nur daran, dass ich sie wohlschmeckend, saftiger und delikater fand als Blaubeeren. Irgendwo aufgelesen habe ich, dass sie in St. Petersburg an Marktständen verkauft werden und genauso bekannt und begehrt sind wie Heidelbeeren.

Leider habe ich über Kamschatkabeerensträucher auch gelesen, dass sie schlecht wachsen, insgesamt schlecht aussehen, schlecht tragen und obenddrein sauren Boden wollen wie Blaubeeren. Abwarten und mit Tee tränken.

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Soderle, das war’s größtenteils. Herbst 2014 bis Frühling 2017, und fertig.

Was noch fehlt, um die Runde zu schließen, sind 20 Narzissen Dutch Master oder Goblet (am Ende der Rasenfläche, knapp vor die Hibiscus-Hecke und oben am Ende der Empore), 20 halbhohe, heitere Narzissen Golden Echo (um die stahlblauen Camassia vor Blush Rambler) und 20 bis 30 Tulpen Red Apeldoorn (vor die Dutch Master, locker auf der ganzen Breite verteilt) oder klar-rote wie Fostery King mit ihren chicen, dunklen Stängeln, z.B. Vielleicht ein paar Narzissen Toto (oben entlang der Brüstung). Noch mehr wäre Verschwendung. Okay, bevor ich mich schlagen lasse und falls mir günstige, buttergelbe, flachnasige, mittelformatige, späte Tripartite vor die Füße laufen, die natürlich auch. So hübsch!

Mehr braucht’s nicht. Knoten ins Ohr!

Oder noch ein paar Tulpen? Banja Luka haben die Wühlmäuse hinter dem nach Kaugummi duftenden Zwergjasmin stark dezimiert. Dort fehlt etwas Farbe.

Was noch zu erledigen ist, ist, die Riesenzwiebeln von Mininarzissen, aus denen ca. 15 cm hohe, weiß-gelbe Glöckchen sprießen, auszugraben und in neuen Nestern zu setzen. Die kleinsten Steingartennarzisschen, die es gibt, wie auch immer sie heißen mögen (edit: Narcissus canaliculatus). Wiederholt erhalte ich diese Zwerge vermengt mit stattlichen Narzissen – und immer stehen sie falsch und wirken neben großkronigen Pracht-Narzissen enttäuschend und verloren, logisch. Die Schnecken mögen sie besonders – hoch kriechen müssen sie ja nicht. Alle auszugraben und zusammen an eine passende Stelle zu umzupflanzen, steht an. Ich versetze Narzissen blühend und nehme einen Kollaps bei trockenem Wetter in Kauf, um sie endlich dort zu wissen, wo sie am besten aussehen. Im Allgemeinen erholen sie sich bis zum nächsten Frühling.

Heute nacht wird es 5°C. Das gönn‘ ich den Schnecken! In der letzten Woche war es wärmer und die Pest macht sich prompt über die niedrigen und halbhohen Narzissen her und vertilgt gerade alle Blüten. Mist!

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Rijnveld, 1961

Genudelt und gepudelt.

Große Krone, Rüschen, gerieft, gefüllt, gleich mehrere Farben, prätentiös. Etwas reichlich prächtig für einen Kleingarten, aber natürlich eine außergewöhliche Züchtung.

Der Name passt zum Feingebäck. Das dicht geschichtete Törtchen heißt Petit Four.

Wenn sie reift, dürfte sie heller werden und die Eierfüllung wird nicht mehr so deutlich warm gefärbt sein. Schlimmstenfalls wird sie lachsig und das heißt dann „pink“. Hoffentlich kommt ein zartes lachs-crème heraus; das würde mir gefallen.

Es gibt Fans, die sie zu den schönsten Narzissen zählen – wahrscheinlich Blumenzwiebelzüchter oder Floristen. Ich brauche immer etwas Anlauf bei solitärer Extravaganza, Stopfgänsen oder solchen, die sich unförmig aufblähen und die gute Figur verlieren. Ein Rudel delikate, schwingende Actea ist mir im Garten lieber als eine Auslage Sahnetortentupfen. Schaunmerma. Vielleicht ist sie eine ausdauernde und ausnehmend gärtnerinnenfreundlich. Wetten, dass sie im nächsten Jahr nicht wieder so stramm gefüllt ist?

Frei nach dem Kartoffel-Theorem: Nu sind die Kartoffeln aufm Tisch, nu werden sie auch gegessen. Also, tolle Narzisse!

Blöderweise steht sie an der falschen Stelle, mitten in zarteren, vertäumten Narzissenmädchen. Und sie verliert an Farbe, von wegen „pink“! Keinesfallswegs. Ausgraben, umsetzen, abwarten.

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Den Narzissen wird es zwischen Stadtmauern schnell zu trocken und warm. Viele frühe Sorten sind verblüht, je nach Beschattung.

Zu den letzten zwischen Tulpen zählen Geranium, White Lion, Pipit, Papillon blanc, Actaea, Thalia und Katie Heath (wobei es sich wahrscheinlich um Cold Flame und nicht um Katie Heath handelt). Einige, wenige Tripartite tauchen auf.

Ein Charge Golden Echo kam erst spät in den Boden und geht gerade auf. Zwischen Tulpen sieht die mittelhohe, schlanke, mehrblütige Narzisse wegen ihrer Zweifarbigkeit und des warmen Gelbtons fröhlich aus.

Actaea hat sich im Rasen etabliert. Der Horst wird nicht sehr viel breiter, kommt aber jedes Jahr mit etwa 20 Blütenstielen wieder.

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White Lion, Erlicheer, Actaea, Pipit, Papillon blanc

Erlicheer werden auch als Sommernarzissen angeboten, für die Pflanzung im Frühjahr. Vor Jahren im Herbst gepflanzt sind sie hier nicht versessen darauf, erst im Sommer zu blühen und machen den üblichen Narzissenzyklus mit. Sie kommen zusammen mit ihren Schwestern im Frühling. Wie schnell sie wohl bei sommerlichen Höchsttemperaturen verblühen würden? Fix!

Zart gefärbte Minaturnarzissen Segovia halten es im Topf lange aus, wenn der Dünger nicht vergessen wird. Aus den vollen Beeten sind sie verschwunden; sie bleiben behütet im Topf.

Segovia gehört zu den mit dem AGM ausgezeichneten Narzissen.

Im Kleingarten habe ich noch keine Narzissenfotos gemacht. Und dabei stehen dort noch mehr Sorten; viele schlichte wie Eifelnarzissen (N. lobularis), N. recurvus oder historische wie Queen of the North, aber auch überkandidelte Törtchen. Wenigstens Petit Four müsste ich festhalten.

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Korallefarbener Lerchensporn. 2 Sorten Corydalis consolida wachsen im Kleingarten, Beth Evans und G. P. Baker.  G P. Baker ist der dunklere, roter gefärbte von beiden. Die Knöllchen kamen vor 2 Jahren in die Erde und die Pflanzen haben im folgenden Frühjahr 2016 erstmals geblüht. Sie fühlen sich offenbar wohl, was bei der Robustheit und Anpassungsfähigkeit der niedrigen Wilden nicht verwundert.

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Corydalis G. P. Baker (oben) u. Beth Evans (unten), blühender Weinbergpfirsich, kleine Tulipa turkestanica freuen sich über die Märzsonne

Im Stadtgarten muss der gelbe Lerchensporn (Consolida lutea) in Schach gehalten werden. Das wilde Mohngewächs versamt sich reichlich und besiedelt rasch besonnte Beete bzw. jede freie Fläche in seiner Nähe. Mehrfach im Jahr blühend und mit fein geteiltem Laub geschmückt ist er willkommen – nur nicht gleich überall. Auch auf die ursprünglichen, ausdauernden Lerchensporne von Consolida solida in mattrot und weiß muss mach Acht geben, sonst finden sie es allerorten ach so hübsch, einladend und gemütlich und verbreiten sich zu stark. Die Sorte G. P. Baker versamt sich ebenfalls; die Sämlinge fallen variabel aus.

Mit den attraktiven, höheren, blauen Arten (C. elata und C. flexuosa und Hybriden aus beiden) versuchte ich mein Glück bisher vergebens. Sie lieben es feuchter und humos und in meine Gärten aus niederrheinischem Ackerboden kann man sie nicht einfach hineinstopfen und sich selbst überlassen wie C. solida und lutea.

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