Genudelt und gepudelt.
Große Krone, Rüschen, gerieft, gefüllt, gleich mehrere Farben, prätentiös. Etwas reichlich prächtig für einen Kleingarten, aber natürlich eine außergewöhliche Züchtung.
Der Name passt zum Feingebäck. Das dicht geschichtete Törtchen heißt Petit Four.
Wenn sie reift, dürfte sie heller werden und die Eierfüllung wird nicht mehr so deutlich warm gefärbt sein. Schlimmstenfalls wird sie lachsig und das heißt dann „pink“. Hoffentlich kommt ein zartes lachs-crème heraus; das würde mir gefallen.
Es gibt Fans, die sie zu den schönsten Narzissen zählen – wahrscheinlich Blumenzwiebelzüchter oder Floristen. Ich brauche immer etwas Anlauf bei solitärer Extravaganza, Stopfgänsen oder solchen, die sich unförmig aufblähen und die gute Figur verlieren. Ein Rudel delikate, schwingende Actea ist mir im Garten lieber als eine Auslage Sahnetortentupfen. Schaunmerma. Vielleicht ist sie eine ausdauernde und ausnehmend gärtnerinnenfreundlich. Wetten, dass sie im nächsten Jahr nicht wieder so stramm gefüllt ist?
Frei nach dem Kartoffel-Theorem: Nu sind die Kartoffeln aufm Tisch, nu werden sie auch gegessen. Also, tolle Narzisse!
Blöderweise steht sie an der falschen Stelle, mitten in zarteren, vertäumten Narzissenmädchen. Und sie verliert an Farbe, von wegen „pink“! Keinesfallswegs. Ausgraben, umsetzen, abwarten.