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Posts Tagged ‘Gladiolen’

Sonderangebote! Wer könnte da widerstehen? Ich muss mir merken, dass um Mitte Mai bei R. B. Tüten mit Dahlien, Anemonen, Lilien und Restbestände an Stauden aussortiert werden. 2 Lilien oder 10 Gladiolen oder 1 Dahlie à Eur 1,00. Erst vor einer Woche hatte ich die letzten Dahlien gekauft, woanders und zum regulären Preis.

Gladiolen Mon Amour und Greenstar, Lilium speciosum rubrum und Lilium splendens, einen weißen Phlox für den wilden Garten und eine Sprekelia für den Topf nehme ich mit.

Lilium lancifolium var. splendens (Tigerlilie)

Der Verkäuferin gefällt es gar nicht, wie ich die Tüten rüttle und den Torf wegdrücke, um zu sehen, ob die Knollen vertrocknet sind oder noch taugen. Dummes Huhn. Die Katze im Sack kaufe ich nicht und ich mache nichts kaputt. Gut, dass die meisten Kunden so skeptisch sind, wenn es Mitte Mai noch Gladiolenzwiebeln gibt! Kein Risiko, sie blühen nur etwas später. Weiche, saftige Lilienschuppenzwiebeln sind empfindlicher. Trotzdem kein Risko, wenn kein Schimmel zu sehen ist und die Knollen fest und nicht vertrocknet sind. Viele Lilien sind härter und auf jeden Fall deutlich langlebiger und vermehrungsfreudiger als z.B. Tulpen als die meisten Hobbygärtner annehmen. Im Zweifelsfalle blühen sie erst in einem Jahr – manchmal später, wenn sie sich gleich teilen – doch sie kommen wieder. Mittlerweile kennen wir die Pappenheimer, die sich im Stadtgarten auch im Halbschatten zwischen Bäumen und Stauden als tolerant und pflegeleicht herausgestellt haben und kaufen nur noch die.

Beim Eingraben der Beute fallen mit neue, besonders große Lilienzwiebeln in die Hände. Aha, Kermit war auch einkaufen … was ist das? Hinten, im allertiefsten Schatten an der Mauer steht eine morbid dunkle, genatterte Spitze, die mich an Eidechsenschwanz, Sauromatum, Dranunculus, Amorphophallus /Typhonium, Arisaema erinnert.

Von alleine kann sie dort nicht hingeweht sein. „Kööörmittt?!!“ Ich liege mit meiner Vermutung wohl richtig, nur leider hat mein Gartenfachmann und Blumenfreund, dessen unvoreingenommener Neugier wir die Anschaffung der robusten Lilie Conca d’Or und einer starken Asiatischen Hybride in butterweichem Lichtorange verdanken, keine Ahnung, welche Sorte. „Ein Aaronstab mit oranger Blüte“, sagt Kermit. Aaronstab? Orange? Es bleibt spannend, wenn frau zu zweit gärtnert …

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Gestern sind wir kurz hinübergedüst, um die evt. noch vorhandenen Dahlienreste zu retten. Es gab tatsächlich etwas zu bergen, wenngleich nur sehr abgemagerte Knöllchen. Arme Hungerleider, die keine Reserven bilden konnten. 30 % waren ganz und gar verloren, weil die letztjährigen holzigen Haupttriebe verfault waren oder die Knollenknäuel beim Anheben in ihre Einzelteile zerfielen. Viele Knollen waren mit mit dünnen, weißen Geiltrieben besetzt. Etliche dieser Mickerlinge werden nicht über den Winter kommen, schätze ich, aber summa summarum dürfte es die Hälfte bei guter Pflege trotz aller bisherigen Widrigkeiten überleben.

Gladiolen mit Nachwuchs

Die dunklen, brombeerpurpurnen Gladiolen haben mir gefallen und ich hebe sie aus der Erde. Ausnahmsweise rette ich Gladiolen. Sie sollen nicht alle erfrieren. Dunnerlittchen! Denen geht es gut. Sie sind mit Dutzenden Brutknöllchen gespickt. Wenn mir die Kleinen im Winterlager nicht vertrocknen, sammle ich sie im nächsten Frühjahr ab und mäste sie rund und schön.

Rosen, Ringelblumen, Tagetes, Halme vom wuchernden Goldleistengras und eine einsame Dahlienblüte

Kermit erntet Sauerampfer, zarten Mangold und Himbeeren, ich ernte meinen üblichen Blumenstrauß und freue mich über die strahlenden Farben im November. Bauernblumen in orange und pink. In einem der Taglilienbeete entdecke ich ein niedriges, schmalblättriges, weißgerändertes Chinaschilf – es fällt mir zum ersten Mal auf. Ich wusste gar nicht, dass ich so ein graziles Chinaschilf habe. Sehr hübsch und damit eigentlich viiiiel zu schade für den wilden Garten …

Ein Gartennachbar grüßt in bester Sonntagslaune und führt augenzwinkernd „den Kater spazieren“, den seine gestrige Geburtstagsgesellschaft vergessen hat mitzunehmen. Er hat immer gute Laune. Feiner Kerl. Ein netter, zupackender Mensch und Niederrheiner* der besten Sorte – da sind Kermit und ich uns einig. Wir haben viele nette Nachbarn. Was für ein Glück!

* der Niederrheiner Hanns Dieter Hüsch

Im Stadtgarten nehmen wir die Dahlien aus den Töpfen. Wenn die Blätter des wilden Weins fallen, werden die Knollen dick mit ihnen eingemummelt, in den Keller gestellt und gelegentlich mit wenig Wasser besprüht.

Tabula rasa. Nun kann der Herbst kommen.

 

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Lokale Unterschiede von 10°C innerhalb Deutschlands. Ein komischer Hochsommer. Der blaue Himmel wirkt durchscheinend glasig ultramarin und der Herbst lässt sich ahnen.

Am Samstag ist es warm und wir fahren in den wilden Garten. Der heftige Regen hat die Dahlien zu Boden gedrückt, eine sogar bis zur Knolle abgebrochen. Ohne Stielansatz ist die Knolle wertlos. Von den 4 Balldahlien, die die Schnecken am Ende von Dutzenden verschonten, sind jetzt noch sage und schreibe 2 übrig.

Das Brachebeet ist abgeblüht und sieht unschön aus. Zwischen den Taglilien schießt Löwenzahn und Ackerschachtelhalm hervor. Die lästige Goldnessel schiebt sich wieder in die hinteren Beete. Die Hostablätter sind durchlöchert und zerfressen. Am liebsten würde ich auf dem Absatz kehrt machen und den Samstag anders verbringen. Ich hole die Heckenschere und kürze großzügig verblühten Phlox und Ringelblumen. Schnipp schnapp.

Blumenstrauß Nr. 1 - um die roten Gladiolen loszuwerden

'Cido', Japanische Zitronenquitte

Zwei Blumensträuße, Cido, Himbeeren und Brombeeren werden geerntet. Wenigstens Gladiolen sind zum Schneiden für mich da, sonst wäre es im Garten nur langweilig und arbeitsreich. Die gemischten sind erfreulicherweise nicht gemischt, sondern alle in einem edlen, dunklen Purpurton; dafür entsprechen die ausgesuchten Sorten nicht der Beschreibung. Keine einzige der 80 versenkten Zwiebeln, von denen längst nicht alle getrieben haben, ähnelt einer der 7 ausgesuchten Sorten. Rote, feuerrote, dunkler als die Billigschnittblumen – die mag ich nicht – sind darunter und die weiß-rosa Prunkrüsche, die sich bislang als diejenige zeigte, die man nicht ausgraben muss und die jedes Jahr wiederkommt.

Um die neuen, purpurvioletten tät’s mir leid, wenn sie erfrieren würden. Sie würden gut in den Stadtgarten passen. Vielleicht denke ich ja rechtzeitig daran, die Zwiebeln mit ins warme Haus zu nehmen.

Als letzte Taglilie blüht Wisest of Wizards. Sie ist blass lachsrosa und weiß auch in diesem Jahr nicht, wie sie eine Blüte korrekt hinbekommen soll. Ich bin mir nicht sicher, ob ich Taglilien sammeln als Hobby noch lange weiterkultivieren möchte. Im wilden Garten brauche ich Schnittblumen – was sollte mich sonst dort hinziehen? Die anstrengende Sklavenarbeit bestimmt nicht.

Ich muss mir etwas einfallen lassen, wie ich den Garten in den Griff bekomme ohne jedes Wochenende dort arbeiten zu müssen. Mehr Bäume. Die Mährische Eberesche könnten wir in den Garten bringen und evt. einen Apfelbaum. Die wilden Walderdbeeren, die ich zuerst als Bodendecker ganz niedlich und ordentlich fand, wuchern und erobern ein Beet nach dem anderen. Von den vielen verschiedenen, gesäten Sommerblumen hat eine einzige magere Aster überlebt. Traurig. Los werden möchte ich den allseits begehrten Garten nicht, aber ich möchte mir auch nicht meine Freizeitplanung von ihm diktieren lassen. Ich würde lieber in die Eifel fahren und Pilze suchen, als den ewigen Kampf gegen das Unkraut fortzuführen.

Außerdem brauche ich doch eine Sense, auch wenn Kermit sie mir seit 7 Jahren jedes Mal ausredet, wenn ich im Handwerkermarkt vor einer stehe. Die wüstesten Stellen sähen kurz gehalten gleich so viel ordentlicher aus und die Nachbarn bekämen nicht den Eindruck, ich hätte keine Lust mehr und für ihre lieben Bekannten würde in Kürze ein Stück Bioacker frei. Ich würde es ja zur Not so handhaben wie unsere anderen Nachbarn S., die einen Russen oder Ukrainer ihre Beete umgraben lassen, die übrigens seitdem immer breiter werden. Der Weg entlang meiner Staudenrabatten ist kaum mehr vorhanden und man bricht sich beinah die Hacksen, wenn man in die tiefe Abstichrinne rutscht. Das Problem sind meine Stauden. Da ist nicht viel umzugraben wie bei einem Gemüsebeet; alles wuselige Handarbeit, nichts für stundenweise bezahlte Grobmotoriker …

Blumenstrauß Nr. 2 - Gladiolen, Dahlien, Wermut, Gräser, Herbstanemonen

Drahtige Verbena bonariensis blühen und auf dem Stück des wohlhabenden Lehrerehepaars steht eine ungewöhnliche, großblütige Dahlie mit goldgelben Butterstreuseln, die wie eine chinesische Chrysantheme aussieht. Wieso haben die Schnecken diese verschont und meine fast alle aufgefressen?

Herr B. kommt in den Garten und wir halten einen Schwatz. Als er geht, bringt er uns ein Schälchen mit Tomaten aus seinem Gewächshaus, das er gerade vergrößert.

Ich bedanke mich herzlich. Zuhause probiere ich die Tomaten – und bin erstaunt, dass sie viel fader schmecken als meine Kübeltomaten. Und viel süßer sind sie auch nicht. Zuviel Wasser, schlechte Sorte, falsche Düngung, trotz Gewächshaus zuwenig Wärme/Sonne?

Wieder was gelernt. Ein Glashaus scheint nicht die allein seligmachende Lösung für wohlschmeckende Tomaten zu sein … naja, Tomaten im Kübel – und wohl auch im Glashaus, auf dem gleichen Boden wie im Jahr zuvor – passend zu düngen, ist eine Wissenschaft für sich. Das gilt besonders für mittel- bis großfrüchtige Sorten. Das Nicht-Geschmackserlebnis ermutigt mich, es evt. im nächsten Jahr in der Stadt nochmals mit Kübeln und dem Wasser saufenden Delikatessgemüse zu probieren. Mit einem Kübel und Cocktailtomaten!

Als wir nach Hause fahren habe ich den halben Garten in Form von Blumen im Arm – und meine Laune hat sich gebessert.

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Bepackt mit unseren Gartenschätzen kommen wir am späten Nachmittag von Knechtsteden an einem Gladiolenfeld zum Blumen schneiden vorbei. Obwohl ich steife Gladiolen nicht besonders mag, fotogen en detail sind sie!

Nach dem Pflanzenmarkt ich bin so blank, dass ich nicht mal mehr die 0,65 Eur pro Stiel für einen selbstgeschnittenen Strauß aus meinen Taschen kehren kann.

Gladiolen sind für liebhabernde Gärtnerinnen mit sanft verschleiertem Rosenblick und englischem Gartengefühl meist indiskutabel. Nur gerade erblüht richtig prachtvoll und kurzfristig attraktiv, staksig, überdreht. Eine rasch alternde Blume fürs üppige Gesteck im Hotelfoyer mit Hang zur überschminkten Vulgarität. Es gebricht ihnen an Romantik und Gefühl; wie den Tulpen, die in Massen für den breiten Markt produziert und in Massen dicht an dicht in Frühlingsbeete gepflastert werden. Über preiswerte, kurzlebige, saisonale Schnittblumen gibt es naturgemäß nicht viel zu erzählen, zu bewundern oder zu lamentieren. Woran es den Twiggies am allermeisten gebricht ist Fülle und ein Aspekt neben ihren Blüten. Ihre schmale Figur samt steilen Blättern ist geradezu einfallslos knochig. Jeder Futtermais steht dekorativer auf dem Feld. Man sollte Gladiolen im heimischen Garten nie „kniefrei“ in Reihen setzen. Das verkraftet die Bohnenstange nicht!

Und dennoch, ihre perfekten Einzelblüten sind zweifelsohne hübsch. Und sie sind einfach zu ziehen, mit ihnen lassen sich leicht Akzente in unbelebten Lücken in der Sommerrabatte setzen, sie brauchen wenig Platz und kommen teilweise jedes Jahr wieder. Wäre ihre Kultur schön schwierig, gäbe es bestimmt distinguierte Zirkel von Gladiolenliebhaberinnen und -habern, die ihre Schmetterlinge mit viel Liebe umsorgen würden.

Es gibt so delikate Farbkombinationen und tiefste Purpurtöne, dass Fotografieren eine Lust ist. Manche erinnern an Orchideen. Bauernorchideen auf Stöckchen.

Die aparten Gladiolen mit grünen Blüten stehen nicht auf dem Acker. Die wären schon wieder etwas für die stilbewusste Landhausgärtnerin …

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Es ist wieder so weit! Die Sucht schlägt durch.

Ich setze auf Nachbars Kater und das trockene Wetter und gegen die Gemeine Wühlmaus. Nachdem ich gesehen habe, dass von den ersten 9 oder 10 unsortierten Schmuckdahlien immerhin 8 draußen sind, pflanze ich weitere Dahlien, diesmal ausgesuchte Sorten.

Angetrocknete Knollen und Zwiebeln über Nacht einweichen

Das heißt zwar nicht, dass Wühlmäuse und Schnecken nicht jederzeit zuschlagen und ihnen den Garaus machen könnten, wie vor einigen Jahren, als sie nach und nach 120 geliebte Dahliensorten vertilgt haben, aber einen Versuch ist es mir wert. Ein großer Garten ohne die lange blühenden, prachtvollen Dahlien und vor allem ein Besuch im wilden Garten ohne Blumenernte ist zu frustrierend. Das wäre ja nur Sklavenarbeit und sonst nichts. Also los! Die Hoffnung stirbt zuletzt. Nach Mitte Mai wird es jetzt höchste Eisenbahn! Von den im April in Töpfe gesetzten Dahlien haben etliche bereits Knospen.

Schrumpelige Knollen weiche ich vorher ein, nicht zu lange, sonst verderben die jungen, grünen Triebe.

Ein Teil der Dahlien wandert in Kübel und bleibt vor Schnecken und Mäusen geschützt im Stadtgarten, der Rest muss sich in freier Wildbahn bewähren. Neben Dahlien fallen mir im Gartencenter Orientalische Lilien, Tuberosen (Polyanthus ‚The Pearl‚) und Gladiolen in die Hände. Gladiolenzwiebeln sind von allen am unkompliziertesten und sie werden garantiert wachsen und blühen, nur etwas später als die, die schon seit April im Boden liegen und deren steife Schwerter jetzt 20 cm hoch sind.

Memo:

Gladiolen, à 10 St.: Rose Supreme, 2 x Blue Isle, White Prosperity, Peter Pears, Jester, Windsong, Mary Housley

Dahlien:

Terrasse, 4 vom letzten Jahr: Orpheo, Garden Wonder, Nordwijks Glorie, Bishop of Llandaff

April 2011, Terrasse: Fire & Ice (3 St.), Smokey (3 St.)

Mai 2011, Terrasse: Maxime, Cactus Apache, Funny Face, Silvia; Honka Surprise, Impression Fantastico, Jive

Mai 2011, wilder Garten: unsortierte Schmuckdahlien (9 St.), Duett (3 St.), rote Kaktus ohne Namen (3 St.), Ferncliff Illusion (3 St.), Black Touch, Tsuki Yori, Crazy Love, Dutch Explosion, Popular Guest, Deepest Yellow (kommt mir nicht sehr dunkelgelb vor), Seattle, Star’s Favourite (sie sieht Popular Guest ähnlich), Christine, Lake Carey, Caribbean Fantasy

Das, was ich letztes Jahr an Platz und Kübeln für Tomaten verbaut hatte und worauf ich dieses Jahr zugunsten unserer Bewegungsfreiheit und des angenehmeren Anblicks verzichten wollte, steht dieses Jahr wieder genau so voll, mit Dahlien!

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