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Posts Tagged ‘Knollengewächse’

Einen Rosenkäfer habe ich seit Jahrzehnten nicht gesehen. Kommt geflogen, setzt sich mitten auf eine Alfred Grille und lässt es sich schmecken. Keinen Rosengoldstaub, sondern Dahlienlabsal geruht der Käfer sich einzuverleiben. Soll er!

Dunkles Flaschengrün-Gold-Turmalin glänzt in der Sonne. Ein bronzener Karfunkelstein aus der Familie der Scarabäen (Blatthornkäfer / Scarabaeidae).

Cetonia aurata

Edit: Nee. Diese Dahlie ist ein Kind der älteren Kaktusdahlie Alfred Grille aus deutscher Zucht, nämlich Fringed Star aus niederländischer Zucht.

Eine etwas lieblose Namenswahl für eine so blühwillige, lachsrosa-gelbe, gut gefüllte, problemlose, beeindruckende Hirschgeweihdahlie, finde ich. Die guten Eigenschaften hat sie von Alfred Grille geerbt, die ihre wiederum von Yellow Star erbte, die ebenfalls außergewöhnlich gut und zuverlässig blüht und die sich oft in Mischungen versteckt, weil einfach und ordinär zitronengelbe niemand so richtig begehrt. Die Abneigung vergeht mit der Zeit, nachdem man sich mit blühfaulen oder virusinfizierten oder wackeligen Knickebeinen aufgehalten hat. Auf einmal mag ich Yellow Star auch. Nicht meterweis‘. Hier und da als helle Tupfen im bunten Reigen, die ihre Nachbarinnen heben.

Einige Fringed Star landen im Blumenstrauß.

Kleines Abendidyll in der Küche mit Sonnenblumen, Coreopsis, Dahlien, Dill, Cosmos & Lupine

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Am Wochenende werden alle Kübeldahlien fürs Winterlager präpariert. Bis zum Schluss haben sich 23 Sorten eisern verweigert. Über deren Häuptern schwebt ein gärtnerisches Damoklesschwert … wenn die wüssten .. so viel Einsatz und so schlecht gedankt? Buuuuh!

Alle Sortenschildchen sind fertig und wasserfest in Folie verklebt. Es werden also alle Blumendiven überwintert; ganz ordentlich beschriftet. Im nächsten April kann ich immer noch entscheiden, welche geht und wer bleibt.

Überragende Blüher waren diesmal u.A. Karma Fiesta, Nuit d’Été (unermüdlich bis zur totalen Verausgabung), Kenora Macop (für ihre stattliche Größe erstaunlich blühwillig und ausdauernd; manchmal etwas offen, aber auch mit goldgelben Staubgefäßen schön), Bishop of Llandaff, Lavender Perfection (zu dünne Stiele für die vielen riesenhaften Blüten; unwahrscheinlich fleißig und zuverlässig), Kogane Fubuki, Prins Carnaval, Bergers Rekord (passt zu schwarzen Nuit d’Été), Hy Pimento, Caproz Pizzazz, Paint Brush, Mystery Day und – mit etwas Abstand – Break out und Bora Bora. Doch das ist nicht wirklich repräsentativ bei Dahlien in Kübelpflanzung und kann von Jahr zu Jahr je nach Knollengröße, vernichtendem Schneckenfraß, pilzlicher Durchseuchung, Düngung, individueller Heimtücke und Faulheit (der Dahlie, nicht der Gärtnerin!), spontanem Webfehler und je nach Wetter variieren. Manche Dahlien sind genauso wenig ideale Topfpflanzen wie große, hungrige Fleischtomaten, an die hohe Erwartungen geknüft werden.

Wie zu erwarten waren unter den riesenblütigen besonders viele Versager; falls sich das überhaupt beurteilen lässt, bei dem ewig ärgerlichen Anteil an Fehllieferungen und zufälligen Trockenleichen, die zwar noch noch gelistet sind, den Winter aber gar nicht überlebten.

In 3 Jahren habe ich ausschließlich Dahlien, die sich genauso artig betragen, wie es von frohwüchsigen Bauernblumen mit Klumpfüßen erwartet werden darf. Der Rest wird zu lebendiger Geschichte, sprich: Kompost. 😉 Die dankbaren, problemlosen werden vermehrt. Basta. Auf Dauer bin ich bei hartnäckigen Complicata nachtragend. Ich wäre ja bereit, mit einer geliebten Rose zu hadern, mir die Haare zu raufen, trotzdem nachzudüngen und mich ergeben in Geduld zu fassen, nicht aber bei einer Dahlie.

Gut gefallen hat mir übrigens Grand Prix. Dahliengelb (in Reinkultur bei Dahlien eigentlich kein begehrter Ton) mit viel Weiß drumherum wirkt frisch wie holländisches Bottermelkeis. Doch, die Sorte war hübsch und passte ins bunte Beet.

People get ready

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Nein, keine Lust auf Garten. Gar nicht. Der Urlaub war zu schön und Mitte Oktober passiert im Garten nicht mehr viel bis auf Schneiden und Aufräumen.

Lustlos pflanze ich die neuen Bartiris, die in der Zwischenzeit in einem mit lockerer Erde gefüllten Kistchen auf mich gewartet haben. Welche ich davon wohl wiedersehen werde? Iris lassen sich viel Zeit und etliche tauchen nie wieder auf. Die Frühlingszwiebeln hatte ich vor dem Urlaub untergebracht. Über 1000 Tulpen, um die 130 Narzissen, einiges an Kleinkram und Schalen mit Iris reticula, Hyazinthen, Wildtulpen, Krokussen, Goldlauch und Anemonen. Damit bin ich fertig. So weit, so gut. Ob ich demnächst lieber auf Tulpen im Mai verzichte und Orchideen auf Rhodos oder Kreta aufstöbere, steht in den Sternen. Im Moment ist mir jedenfalls sehr nach reisen und Fotosafari statt nach graben und gießen.

Eine weitere dottergelb-rot gestreifte Dahliensorte zeigt endlich ihre Blüten; Lemberg, wenn ich nicht irre. Zahlreiche Dahliensorten sind bis heute nicht zur Blüte gekommen. Nächstes Jahr werden alle rabiat eingekürzt und nur ganz wenig gedüngt. Wer dann immer noch nicht mitspielt, wird gnadenlos entsorgt.

Gold-rote Dahlie Lemberg

Besonders hübsch sehen gerade Mom’s Favorit (oder Mom’s Special?) und Landjuweel aus. Leider sind beide etwas schwach auf den Beinen und baumeln mit ihren Köpfen.

Mom’s Favorite, Landjuweel

Ein bunter, voller Dahlienstrauß fällt dank der aufmerksamen Pflanzenpflege von Kermits Bruder für mich ab. Nett. Aber ich bin noch nicht da und möchte auch gar nicht hier ankommen. Lieber wäre mir eine Verlängerung des Urlaubs auf 1 bis 2 Jahre. In meinem Kopf rauscht das Mittelmeer und glänzt der Himmel endlos weit; kobaltblau und golden wie griechischer Herbsthonig. Hier ist alles so eng wie in einem mausgrauen Laufställchen. Nur widerwillig gewöhne ich mich an das lästige Korsett aus Pflicht, Käfigstangen und tröstlichen Hobbies und zurre die gewohnten Gurte fest.

Fröhlicher Herbststrauß à la paysanne

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Aha. Smokey kann also doch. Hat ja nur 2 blütenlose Jahre gedauert. Im ersten Jahr machte sie gar nichts, im zweiten nur fettige, grüne Kelchblätter. Eine autistische Dahlie spielt Häschen in der Grube. Jetzt scheint die Knolle endlich die richtige Größe zu haben; nicht zu fett und nicht zu schwach entwickelt. Mit diesem Polster kommt sie klar.

Solange ihr Bright Diamond keine Konkurrenz macht, kann ich sie einfach nur schön finden. Spirgel-spargelig, doch mit einem hübschen, runden, offenen Gesicht begabt. Nicht mal kleinblütig. Auch nicht zu Frisbee-flach für eine seerosenförmige. Insgesamt nur arg dünn und wankend.

Dahlien zerfallen bei meiner Bewertung in ihr Ober- und ihr Unterhaus. Z.B. wie ein Gaul mit tiefgründigen, treuen Glutaugen, wundervoll geschwungener Oberlinie und einem perfekt angesetzten Hals über einem vermurksten, schiefen Gebäude auf schlechten, weichen Hufen. Zu viel grobes, fettes Laub, kurzhalsige, hockende Höhe, wabbelweiche Stängel, knurpselkleine Blütchen im Verhältnis zur Statur und Blattmasse – auweia. Das braucht keiner. Umso mehr brauchen stämmige Bauernblumen ansehnliche, tragfähige, rassige Beine. Bei der unüberschaubaren Vielfalt von Dahliensämlingen aus – mehr der minder geglückten, in jedem Fall becircenden – Handelssorten liegt die Kunst des Züchters u. A. in der Auswahl gelungener Proportionen.

Schlau von ihr, so kurz vor knapp dem Komposthaufen zu entgehen! Auf einmal gelingt ihr jede Blüte gefüllt 😉

Rebecca’s World (li.) und Smokey

Jetzt bin ich gespannt, ob sie Regel Nr. 1 kennt: So viele Blüten wie irgend möglich. Bei mittlerer Blütengröße und -füllung müssten es im Kübel mindestens 50 – 60 bis Saisonende werden. Rebecca’s World schafft das spielend, allerdings mit abnehmender Blütengröße. Dahlien im Freiland übertreffen diese Pi-mal-Daumen- Zahl bei Weitem, je nach Sorte.

Kompakten Wuchs erzielen: Im nächsten Jahr werde ich alle Dahlien frühzeitig köpfen. Ganz rigoros. Im Oberbilker Volksgarten stehen in den Schaubeeten hundert pro Sorte im Karré, alle auf tadellosem Gardemaß, alle ein- bis ausnahmsweise dreibeinig, alle bei längstens 20 cm eingekürzt, wie man leicht an der tief sitzenden, ersten, erzwungenen Gabelung erkennen kann. Das erspart der Dahlienfreundin die vielen Stützstäbe, Bändchen, Schleifchen und das steife Genick bei den bewundernden Aaahs und Oooohs.

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Fehllieferung Nr. xy.  Schöne lila-purpurrosa Blütenfarbe, dunkles Laub, blühfreudig, sehr flache Blüten, die vom Rand her relativ schnell eintrocknen, lange weiterblühen, dabei aber kleiner, struppiger und nicht mehr so gut wirken. Habbichnich bestellt. Never ever.

Obwohl ich von den Kübeldahlien keine Sträuße schneide, bin ich mir noch im Unklaren, ob sie mir trotz oder wegen dicker, stabiler Stängel und waagerechter Blütenstellung gefällt. Gerade wegen ihrer dicken Stiele wirkt sie mit 70 cm Höhe etwas kurz und plump. Sogar ihr Laub ist besonders dick und fest. Nicht unbedingt eine Mega-Dahlie zum Anbeten und Staunen. Sie wirkt praktisch, wie eine Melody-Parkdahlie. Oder wie eine klimpernde Brillenkette mit Ösen. Zu betont praktisch?

Ich kenne nur Onesta und Karma Lagoon mit flachen, seerosenähnlichen Blüten, die dem Ton nahe kämen. Karma Lagoon war mein erster Gedanke. Doch mein Zwerg ist eigentlich zu kurz, um eine Schnittdahlie zu sein und die flachen, regelmäßigen Blüten sind zu dicht geschlossen und gepackt, um ohne Weiteres als charmante, schwingende Seerose durchzugehen. Bliebe die Liga der Parkdahlien, in die sie wegen ihrer geringen Höhe und vom stabilen Aufbau her genau passt. Im Dutzenderpack wäre sie sicher eine gute Wahl für eine städtische Rabatte. Eine Spezialistin. Es könnte Claudette sein, die anscheinend ähnlich dunkles Laub hat, wenn auch deren Blütenblätter lockerer, freier und gewellt aussehen.

Vielleicht finde ich sie Ende der Saison nicht nur wegen ihrer wirklich hübschen Farbe, sondern auch wegen etwaiger Blütenfülle besonders gut. Die kurzbeinige, gestauchte Dame hat mehr Sturheit an sich als Poesie … wenn ich neben ihr Karma Lagoon im Auge behalte …

Ich bin nach wie vor unentschlossen.

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Wer Gatsby kennt, findet Hy Pimento vielleicht etwas kleinblütig und matt, dafür ist Bodacious ein Knüller. Bodacious bedeudet so viel wie klasse, enorm, großartig, grandios – und das ist diese Dahlie gewiss! Angeblich wird ihr spektakulärer Auftritt von der ähnlichen Sorte Nick Sr. noch übertroffen. Bodacious ist hellrot mit blassgelben Spitzen, leicht, locker und artig gen Himmel gewellt, aufrecht; Nick Sr. entwickelt rote, gedrehte Blütenblätter mit auffallend heller, kontrastierender Unterseite. In gleicher Färbung und Größe mit flatternden, großen Blütenbällen findet sich außerdem die Schmuckdahliensorte Tyler James, nur dass bei ihr – umgekehrt – die breite Mitte der Blütenblätter hummerrot und das Herz gelb ist. Ihre Farbe soll variabler sein, was bedeuten kann, weniger kräftig und leuchtend; die Blütenblätter fallen weniger onduliert aus.

Lockenkopf Bodacious wippt und wirbelt

Was sich jetzt bereits zugunsten von Bodacious vorbringen lässt, ist die besonders lange Blühdauer der Einzelblüten, dass sie ganz aufblüht ohne ihr Herz – wortwörtlich – an viele kleine Blütenblätter zu verschwenden, die beim Abschneiden welker Köpfe umsonst sind, und dass sie einen Eindruck von munterer Lebensfreude erweckt. Ein geringelter Hopsasa (so schreibt der Duden Hoppsassa, also so wie pupsen und Hopi-Indianer, wird aber gesprochen wie „hoppsen“ und wie Tausendsassa – merkwürdig!). Gleich fängt sie an, vor Vergnügen zu tuscheln, zu kichern, gackern und quietschen. Ein sympathischer Neuzugang. Zur selben Zeit sind zwei aufeinanderfolgende Knospen einer orangen Schmuckdahlie in ihrer Nachbarschaft auf- und wieder verblüht; Bodacious erste Blüte ist noch obenauf. Nick sr. muss auf ein neues Dahlienjahr warten – 2014, 2015 …

Hy Pimento und eine lachsfarbene Rätseldahlie, wahrscheinlich Deko

Neben der unerreichten Hirschgeweihdahlie Show ’n‘ Tell in Goldbronze und warmem Rot allerdings nimmt sich selbst Bodacious wie ein Waisenknabe aus, wenn es um Points für bombastisches Showtalent, kolossale Substanz und Blühfreude geht. Im letzten Jahr blühte die Große zum ersten Mal und wurde diesmal heiß erwartet. Show ’n‘ Tell ist eigentlich eine späte Sorte, wird aber nach Strich und Faden verwöhnt, gehätschelt, gemästet, besprochen, bewundert und in den Schlaf gewiegt und blüht ebenfalls. Würde sie morgens Kaffee und Croissants wünschen, bekäme sie auch die. Show ’n‘ Tell =  Schüttel deinen Speck! 

Show ’n‘ Tell. Rostrot mit gold. Gefüllt, gerollt, gedreht, geteilt – was will frau mehr?

Smokey schafft es zur Abwechslung, die ersten ein, zwei Blütchen ein wenig zu füllen. Elend lange Internodien, rappeldürr, wenig Blüten und diese oftmals verunstaltet – ob die im nächsten Jahr noch mitspielen darf? 2013 wäre das dritte Jahr in Folge, in dem sie im Kübel versagt. Buuuh! Streng dich an, du bist angezählt!

Die Digicam scheint ihre vorprogrammierte Haltbarkeitsdauer erreicht zu haben und streikt; gerade so eben nach der Garantiezeit. Nichts geht mehr, nur die Vollautomatik, die zum Überbelichten neigt. Ich greife auf mein altes Olympus-Hündchen zurück, das den Horizont beugt und Akkus in Windeseile leerfrißt, und bin einigermaßen erstaunt, wie gut sie Nahaufnahmen hinbekommt und wie schön handlich sei ist. Kein Vergleich zu manuellen Einstellungen und Zoom, aber für ein paar Tage wird es gehen.

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