Oben: Pip Tremewan (purpurviolett), Appleblossom (hell- und mittelrosa), Mrs Jaqui James (dunkelviolett)
Unten: Midnight (dunkelmaronenrot), Chatsworth (helllavendelblau), Apricot Sprite (pink-apricot)
Ich versuch’s. Die Wickensamen in den angebrochenen Tüten sind alt, aber ich versuch’s trotzdem, um von ausgesuchten Sorten frische Samen zu gewinnen. Die Alternative wäre, irgendwo in den Garten werfen und daraus würde sowieso nichts.
Ich erinnere mich, dass die klassischen Lieblinge britischer Cottage Gardeners in Farbauslesen und z. T. mit gefältelten Volantflügeln recht teuer waren. In Großbritannien schätzt man lieblich duftende Wicken und Sweet Peas werden in einer breiten Auswahl von Schattierungen gezüchtet. Eine weise Wahl für eine niederschlagsreiche, eher kühle, doch milde, vom Golfstrom verwöhnte Insel. Überhaupt scheinen viele Briten mit mehr Augenmaß zu gärtnern und nicht den teutonischen Ehrgeiz zu entwickeln, Ölbaume in ihren Gärten erfrieren zu lassen. Keine Spirenzchen, dafür umso mehr Engagement in die Arten, die sich klimatisch anbieten. Relaxed.
Die zahlreichen Wickensorten werden in Grandiflora, in Spencers, Zwerge, frühe, Frills, langstielige für den Schnitt, exzellent duftende, zwei- und dreifarbige, in Flakes wie America und Mars oder Stripes (Muster auf den Petalen und ohne Farbkante, oder panaschiert, gestrichelt) und zur Zucht im Gewächshaus (ab 12 Std. Tageslicht erblühend) unterschieden.
Zorija Rose, Zartlila sanftes Wogen
Die kullernden Erbschen landen getrennt zum Vorquellen in Eierbechern und werden am nächsten Tag getopft. Im April werde ich sie an frischer Frühjahrsluft abhärten. Besondere Wärme brauchen sie nicht; so wie Gemüseerbsen. Über dem 2. Blatt wird entspitzt, wenn 3 Blätter entwickelt sind.
Die kräftigsten Lathyrus odoratus, die ich je hatte, stammten aus einer Spätsommeraussaat, fällt mir ein. Die jungen Pflanzen überwinterten und blühten so schön und reich wie nie. Wahrscheinlich hat ihnen die nasse Jahreszeit besonders gut getan. Auf der Insel der Gärtner ist es Usus, Wicken im Herbst säen.
Außerdem säe ich ebenso alten Samen von Cosmos Daydream und Helianthus annuus Titanic, einer gefüllten, fein geschlitzten, hohen Sonnenblumenhybride. Da bin ich skeptisch, ob die letzten 5 ölhaltigen Samen keimen.
Cosmos Daydream hat kleinere Blüten als die Schmuckkörbchen aus der üblichen dreifarbigen Sensation-Mischung, die mir eigentlich am liebsten ist. Die Abbildungen auf den Samentütchen sind sehr verlockend, doch so richtig im Griff scheinen die Züchter die Blütenvariationen von Seashell, Daydream und Picotee noch nicht zu haben. Gazebo und Sonata hingegen klappen gut; diese Cosmos-Sorten sind niedrig und gedrungen und passen als halbhoher Florteppich oder Akzente in Rabatten. Nicht in meine. Ich mag die lockeren, schwingenden Tellerröcke auf hohen Stielen lieber leiden. Schwach werden könnte ich vielleicht bei Double Click Cranberries – Gott sei Dank keimt mein gefüllter Papaver! Auch D.C. Cranberries scheint mit ihrer vollfetten Füllung nicht ganz zufrieden zu sein und fällt ungleichmäßig. Mittlerweile gibt es sogar Cosmeen mit einem kleinen, mittigen Federpuschel. Smarterweise wird die Sorte als Mischung aus gefüllten und ungefüllten angeboten, so unsicher ist die gleichmässige Füllung.
Plus hohe Tagetes aus Originalsamen, um dicht gefüllte zu erhalten, und gemischte Schnittastern für den wilden Garten.
Weiterhin keine Tomaten …
Der Schlafmohn aus der 1. Saat vor einer Woche ist teilweise erschienen. Um die noch schlafenden Samen von Mohn mache ich mir keine Gedanken. Die kommen alle!
Haarfeine Mohnsämlinge; die ersten sind vom ungefüllten, gefransten, pastellrosanen
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