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Posts Tagged ‘Herbst’

Neben den viel- und kleinblütigen Rosen, die sich mit letzter Kraft gegen die Kälte durchsetzen, erfreuen mich Mitte November 3 vereinzelte, edle Rosen. Elle und Mme Isaac Pereire duften wundervoll. Jubilé du Prince de Monaco von Meilland ist die zuverlässigste, unkomplizierteste und gesündeste im Bunde, duftet jedoch überhaupt kein bisschen.

Früher im Jahr trägt das Jubiläum einen breiten, hellroten Rand zur Schau, im Herbst vergisst sie ihn. Weiß gefällt sie mir eher besser. Der Jubelprinz verträgt sogar den Umzug in die Vase gut. Im amerikanischen Gartenraum heißt sie übrigens Cherry Parfait. AARS-Gewinnerin 2000 und 2003 und auch in Australien erfolgreich. Pefektes Laub selbst im November. Sie kommt überall zurecht und ist jedes Jahr gut. Das Gegenteil eines Sorgenkindes!

Perfekt. Edle Dreifaltigkeit.

 

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Oktober-Collage.

Kosmeen, Dahlien, Tagetes, Sonnenblumen, Feuerbohnen, Äpfel.

Das verbogenste, magerste, von der Wühlmaus gequälteste Apfelbäumchen hält seine Früchte am längsten. Es trägt die besten Äpfel der 5 Bäume, wenn auch sehr kleine. Ein Totleger-Hühnchen, das stärker geschnitten werden sollte.

Der allerkleinste, dünnste Baum hat sich rasend gut gemacht. Der Grund tritt augenscheinlich zu Tage, als vor ein paar Tagen das Wasser abgestellt wurde. Als das Wasser im Frühjahr angestellt wurde, blieb der Entlüftungshahn offen. Sauber! Ich sah keine Veranlassung, den Kleingartenchef zu kontrollieren und deckte die Wassergrube zu. Bis in den November hinein sprudelte eine lustige Tiefquelle im Verborgenen und versorgte den Bonsaibaum nonstop. 80 Kubikmeter Wasser! Damit hätte ich Badeteiche füllen können, die ich nicht habe …

Bei der üppigen Ernte halbiert Kermit die Äpfel für den Kuchen. Sie werden nicht geviertelt oder gefächert.

Bratapfelkuchen vom Feinsten, auf Quark-Öl-Teig fix gebacken

 

Krokusse setze ich nicht mehr in den Erdboden. In beiden Gärten hausen die Feldmäuse, die systematisch alles auffressen, was ich als Frühlingsschmuck eingrabe. Vieles kommt in Töpfe, die bis zum Austrieb gut abgedeckt werden müssen, sonst ernten die Mäuse auch diese Lager.

Es gibt einige Krokusarten, die schon im Herbst blühen, u.A. Crocus sativus, der nur vegetativ vermehrt werden kann. Er besitzt einen triploiden Chromosomensatz und ist eine Mutation des Kretischen Krokus‘.

Der erste Safrankrokus blüht und präsentiert seinen dreigeteilten, langen, orangen Stempel

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Nach dem Urlaub bringt die Stippvisite im Garten einen Dahlienstrauss, reichlich grüne Bohnen und vollreife Äpfel und 2 Zuccini. Das Gras müsste gemäht werden, Unkraut gejätet, der Pfirsichbaum geschnitten, Blumenzwiebeln gesetzt werden u.v.m. Doch mir steht der Sinn nach anderem. Nach Schlendern, Schauen und Staunen. Der wahrscheinlich letzte warme Tag ist zu kostbar, um zu ackern (man beachte die Groß- und Kleinschreibung in den letzten Sätzen …).

Sommer ade – herbstliches, bronzefarbenes Tapis aus Blüten und Blättern

Erst jetzt schafft es Zéphirine Drouhineine pinkrosa Rose zu formen, die wunderbar duftet.

Die dämlichen Vögel haben meine Gartentischdecke angepickt und perforiert. Was ist an PVC mit Blümchenmuster so interessant, bitte schön?

Wie ich den neuen Salbeibusch über den Winter bekommen soll, weiß ich noch nicht. Vermutlich handelt es sich um eine Kreuzung aus  S. splendens x S. guaranitica und er wird nicht frostfest sein. Ausgraben und wenigstens ins Tomatenhaus umpflanzen wäre das Beste. Black Knight – oder ist es Amistad, der Freundschaftssalbei aus Buenos Aires, oder sind die beiden identisch, oder hat ein Vermehrer ihn kurzerhand umgetauft, um das US-Patent zu unterlaufen, oder ist Black Knight eine Spielart? – sah ich in diesem Sommer zum ersten Mal. Kein Wunder; die Kreuzung Amistad gibt es noch nicht allzu lange. Der erstaunliche Fremdling musste mit – egal, ob als Schwarzer Ritter oder als Botschafter der Freundschaft.

Ähnlich buschige, hohe, dunkle Salvien scheinen in den beiden Amerikas schon seit 1980 oder länger in klimatisch begünstigten Blumengärten zu stehen. Einer heißt z.B. Purple Majesty (Salvia guaranitica x gesneraeflora), er hat jedoch glänzendere Blätter und wird nicht ganz so hoch. Salvia guaranitica sagt einer westeuropäischen Gartenliebhaberin nicht viel, wenn sie sich nicht regelmäßig über den Kanal zur Chelsea Flower Show bemüht.

Eine großartige, wüchsige Hybride, die nur kurze Zeit braucht, um sich nach dem ersten Blütenschub aufs Neue – bis zum Frost – mit auffallend dunkelvioletten Ähren zu schmücken. Der schöne, luftige Strauch passt in jede Rabatte und wächst bis in den Herbst auf eine ansehnliche Höhe von über 1,7 Meter heran. Um ihn wäre es schade. Ich muss auf die Wettervorhersage achten, bevor ihn die erste Eisnacht trifft. Einfacher wär‘ ein Umzug, wenn ich nach den kurzen Salbeistecklingen suchte, die über den Garten verteilt sind. Und sicherheitshalber werde ich außerdem nach Samen schauen. Ein prächtiges Gewächs – nachtpurpurn, zwischen gelbgrünem Fenchel und rosa Cosmeen.

Salvia Black Knight oder Amistad? Im kühlen Norden als rasant wachsende Annuelle gezogen, falls sie nicht überwintert wird. Violette Blüten und Stiele.

Salvia x jamensis Hot Lips und die silberwollige Salvia argentea findet man gelegentlich in öffentlichen Rabatten. Und in tropischen Regionen wächst die signalrote Salvia splendens rund ums Jahr, erreicht mit der Zeit buschähnliche Ausmaße und verholzt; hier steht sie brav und schmal im Stadtparkbeet, wirkt wegen ihrer knalligen Farbe (es gibt auch andere Töne als geranienrot) und zerzausten, kopflastigen Blütenstände meist deplatziert und bringt es vielleicht auf 30 cm, bis die Beete ausgeräumt werden. Die kobaltblaue Salvia patens Cambridge Blue habe ich zwar schon aus Samen gezogen – und die kleine Knolle nicht über den Winter bekommen – , aber so einen subtropischen Giganten kannte ich noch nicht!

Wunderwelt der Salvien.

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Nein, keine Lust auf Garten. Gar nicht. Der Urlaub war zu schön und Mitte Oktober passiert im Garten nicht mehr viel bis auf Schneiden und Aufräumen.

Lustlos pflanze ich die neuen Bartiris, die in der Zwischenzeit in einem mit lockerer Erde gefüllten Kistchen auf mich gewartet haben. Welche ich davon wohl wiedersehen werde? Iris lassen sich viel Zeit und etliche tauchen nie wieder auf. Die Frühlingszwiebeln hatte ich vor dem Urlaub untergebracht. Über 1000 Tulpen, um die 130 Narzissen, einiges an Kleinkram und Schalen mit Iris reticula, Hyazinthen, Wildtulpen, Krokussen, Goldlauch und Anemonen. Damit bin ich fertig. So weit, so gut. Ob ich demnächst lieber auf Tulpen im Mai verzichte und Orchideen auf Rhodos oder Kreta aufstöbere, steht in den Sternen. Im Moment ist mir jedenfalls sehr nach reisen und Fotosafari statt nach graben und gießen.

Eine weitere dottergelb-rot gestreifte Dahliensorte zeigt endlich ihre Blüten; Lemberg, wenn ich nicht irre. Zahlreiche Dahliensorten sind bis heute nicht zur Blüte gekommen. Nächstes Jahr werden alle rabiat eingekürzt und nur ganz wenig gedüngt. Wer dann immer noch nicht mitspielt, wird gnadenlos entsorgt.

Gold-rote Dahlie Lemberg

Besonders hübsch sehen gerade Mom’s Favorit (oder Mom’s Special?) und Landjuweel aus. Leider sind beide etwas schwach auf den Beinen und baumeln mit ihren Köpfen.

Mom’s Favorite, Landjuweel

Ein bunter, voller Dahlienstrauß fällt dank der aufmerksamen Pflanzenpflege von Kermits Bruder für mich ab. Nett. Aber ich bin noch nicht da und möchte auch gar nicht hier ankommen. Lieber wäre mir eine Verlängerung des Urlaubs auf 1 bis 2 Jahre. In meinem Kopf rauscht das Mittelmeer und glänzt der Himmel endlos weit; kobaltblau und golden wie griechischer Herbsthonig. Hier ist alles so eng wie in einem mausgrauen Laufställchen. Nur widerwillig gewöhne ich mich an das lästige Korsett aus Pflicht, Käfigstangen und tröstlichen Hobbies und zurre die gewohnten Gurte fest.

Fröhlicher Herbststrauß à la paysanne

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Aha. Smokey kann also doch. Hat ja nur 2 blütenlose Jahre gedauert. Im ersten Jahr machte sie gar nichts, im zweiten nur fettige, grüne Kelchblätter. Eine autistische Dahlie spielt Häschen in der Grube. Jetzt scheint die Knolle endlich die richtige Größe zu haben; nicht zu fett und nicht zu schwach entwickelt. Mit diesem Polster kommt sie klar.

Solange ihr Bright Diamond keine Konkurrenz macht, kann ich sie einfach nur schön finden. Spirgel-spargelig, doch mit einem hübschen, runden, offenen Gesicht begabt. Nicht mal kleinblütig. Auch nicht zu Frisbee-flach für eine seerosenförmige. Insgesamt nur arg dünn und wankend.

Dahlien zerfallen bei meiner Bewertung in ihr Ober- und ihr Unterhaus. Z.B. wie ein Gaul mit tiefgründigen, treuen Glutaugen, wundervoll geschwungener Oberlinie und einem perfekt angesetzten Hals über einem vermurksten, schiefen Gebäude auf schlechten, weichen Hufen. Zu viel grobes, fettes Laub, kurzhalsige, hockende Höhe, wabbelweiche Stängel, knurpselkleine Blütchen im Verhältnis zur Statur und Blattmasse – auweia. Das braucht keiner. Umso mehr brauchen stämmige Bauernblumen ansehnliche, tragfähige, rassige Beine. Bei der unüberschaubaren Vielfalt von Dahliensämlingen aus – mehr der minder geglückten, in jedem Fall becircenden – Handelssorten liegt die Kunst des Züchters u. A. in der Auswahl gelungener Proportionen.

Schlau von ihr, so kurz vor knapp dem Komposthaufen zu entgehen! Auf einmal gelingt ihr jede Blüte gefüllt 😉

Rebecca’s World (li.) und Smokey

Jetzt bin ich gespannt, ob sie Regel Nr. 1 kennt: So viele Blüten wie irgend möglich. Bei mittlerer Blütengröße und -füllung müssten es im Kübel mindestens 50 – 60 bis Saisonende werden. Rebecca’s World schafft das spielend, allerdings mit abnehmender Blütengröße. Dahlien im Freiland übertreffen diese Pi-mal-Daumen- Zahl bei Weitem, je nach Sorte.

Kompakten Wuchs erzielen: Im nächsten Jahr werde ich alle Dahlien frühzeitig köpfen. Ganz rigoros. Im Oberbilker Volksgarten stehen in den Schaubeeten hundert pro Sorte im Karré, alle auf tadellosem Gardemaß, alle ein- bis ausnahmsweise dreibeinig, alle bei längstens 20 cm eingekürzt, wie man leicht an der tief sitzenden, ersten, erzwungenen Gabelung erkennen kann. Das erspart der Dahlienfreundin die vielen Stützstäbe, Bändchen, Schleifchen und das steife Genick bei den bewundernden Aaahs und Oooohs.

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Keine Zeit mehr für kalte Gärten und bibbernde Pfoten. Die Vorfreude auf duftende Gaumenfreuden in einer kaminwarmen Wohnung bei Kerzenlicht steigt.

Zwischendurch poste ich mir 2 Blüher, die erstmals im Garten aufgehen; noch schüchtern, einsam und klein.

Das Festtagsgesteck steht fest. Weihnachten 2012 wird pink und weiß: Amaryllis, Helleborus und Kamelie. Kermit hat zu den alten roten eine rosa Amaryllis erstanden. Ist schon süß, wie er sich um die dicken Zwiebeln kümmert.

Außerdem fischte er vor 1 Monat ein ganz und gar vertocknetes, armseliges  Alpenveilchen aus Nachbars Müll. Die Nachbarn fanden es nicht mehr der Mühe wert. Dabei ist das der ganz normale Rhythmus eines Cyclamen, vor der Büte wie eine abgehalfterte Vogelscheuche an den ausgetrockneten, spätsommerlichen Hängen und Straßenrainen griechischer Serpentinen auszusehen. Ein Adoptivkind linker Hand. Wie die meisten Findelkinder zeigt es sich dankbar und blüht ohne viel Zutun. Rot. Mein netter, fürsorglicher Kater mit seinem großen Herzen für Pflegefälle. Einfach goldig.

Winterpause. Einmummeln ist angesagt. EggNog oder Glühwein oder Grog? Oder „T“ mit was rum?

Den dunklen Himmel ignorieren, Zeit stiebitzen, Entspannung einplanen, zu Heißes trinken und den strahlend klirreblauen Winterhimmel erwarten … schöne Jahreszeit für Herbstsemester!

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