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Archive for the ‘Pinwand’ Category

Niemand braucht per Never-come-back-Airline zu reisen oder auf der Autobahn halsbrecherische Überholmanöver zu riskieren, um zu Tode zu kommen. Das kann man auch ganz einfach zuhause haben. In diesem Falle erwischt es abends um 23.00 nur einen Putzeimer und einen Blumentopf.

Es kracht auf der Terrasse. Ein Donnerschlag. Kermit schaut nach und meint: „Das ist ja wohl einmalig! Jemand hat einen kolossalen Stein auf unsere Terrasse geworfen.“ Wir inspizieren vorsichtig die Trümmer. Es muss ein Riese mit einem Katapult gewesen, der den zersplitterten Brocken schräg über die Mauer vor die Küchentür geschleudert hat.

Morgens bei Licht betrachtet stellt sich heraus, dass es sich um Teile der Balkonarmierung der 1. Etage handelt. Auf 1,9 m Länge fehlt oben die Verkleidung der tragenden Außenkante.

Glück gehabt. Jeden Tag ist das der Weg, den wir in den Garten nehmen. Um 9:00 oder 10:00 Uhr wäre die Wahrscheinlichkeit hoch gewesen, dass das Betonstück einen von uns beiden erschlagen hätte.

Altbau.

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Wozu google map doch alles gut ist. Den Garten auszumessen und aufzuzeichnen, kann man sich schenken.

52 Rosen sind es zur Zeit; nur Fritz Nobis ist noch nicht untergebracht. Und die Restbestände aus dem wilden Garten, die voraussichtlich bis zum Herbst warten müssen.

In natura sieht es noch trostloser aus als auf der alten Google-Aufnahme. Es gibt eine Menge interessanter Konstruktionen, die entfernt oder nachgebessert werden müssen. Amüsante Ableitungsskulpturen aus wüst verschraubten PVC-Krümmern hin zum Regenwassertank, unsauber abgebrochene Anbauten, zerschlagene Bodenplatten, ausgerissene Türklinken, geborstene Fensterscheiben, Löcher in Wänden ohne ersichtliche Funktion, unten offener, zerfledderter Maschendraht, ramponierte Hochbeetseiten, ein irgendwie gemauerter Scheinbrunnen, eine abenteuerlich angebrachte Markise. Je genauer ich hinschaue, umso kurioser wird’s.

Die Gleise sind gut getroffen. 😉

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Pfui! Ich muss mich doch allen Ernstes mit Scheiße beschäftigen. Richtiger, mit der Entsorgung von festen und flüssigen Fäkalien im Schrebergarten. Gott bewahre!

4 Prinzipien gibt es:

1) Voll kompostierbare, belüftete Sammeltoiletten á la Hundertwasser / All-in-One mit Zwischenschichten aus Kompost, Torfmull und ähnlichem. Die Fangschale unter dem löcherigen Sammelbehälter darf nicht mit Flüssigkeit (Harn) vollstehen, sonst muss mehr bindende Trockenmasse eingestreut werden. Auf Deutlich: Mit natürlichen Bakterien ventilierte Kacke im Wechsel mit halbgarem Kompost und trockenem Gemengsel unter Fliegendraht – im Haus! Irgendwann wird der schwere Kübel auf den Kompost zur weiteren Rotte entleert. Gewöhnungsbedürftig, wenn man als mitteleuropäische Germanin eine Trinkwasser verschwendende Toilettenspülung kennengelernt hat.

Wenn alles im richtigen Verhältnis steht, gibt es angeblich kein typisches Odeur, genau wie beim Kompostieren an frischer Luft. Unser Kompost versorgt sich selbsttätig und hat niemals faulig, schimmelig oder sauer gerochen. Luft, Luft, Luft. Und die richtig Menge an Feuchtigkeit, keine triefende Nässe.

Perfektioniert gibt es das obige Prinzip als professionelle, cleane, geruchsfreie und vollhygienische, elektroaufheizbare (Rotte fördernde), katalytische, schwedische, norwegische oder finnische Trockentoilette. Auf Wunsch sogar mit beheizbarer Klobrille für Schneewanderer auf nordischem Granit fernab jeglicher Zivilisation, wo es weit und breit keine unterirdische Kanalisation gibt. Megateuer und für mein Gartenhäuschen überproportioniert.

2) Dichtschließendes Chemieklo aus Plastik mit 2 getrennten Behältern für Wasserspülung oben und gemischte Fäkalien unten, beides Chlor-versetzt. Nicht als Dünger zu verwenden, sondern zu entsorgen. Eklig!

3) Getrennte Sammlung von Harn über eine Schlauchführung in einen Kanister und von trockenbaren Feststoffen auf saugenden Faserstoffen. Urin wird separat in einen Behälter abgeleitet, 1:10 mit Wasser verdünnt und im Garten – nicht direkt auf Gemüsebeete, Erdbeeren und Blattsalate! – ausgebracht. Feststoffe kommen gebunden auf den Komposthaufen.

4) Und zu guter Letzt  gibt es ein matschiges Mini-Plumpsklo; einen Eimer mit Klobrille für alles, in dem man auch alles sieht, was vor der eigenen Eingabe erfolgte. Ggfs. je nach Ausführung mit Sichtschutz und getrennter Aufteilung nach fest und flüssig. Natürlich werden die Geschäfte von einer Decke aus quellendem Rindenschrot, Torf, Strohhäcksel bzw. pelletiertem Bional (aufbereitetes Granulat aus Stroh etc. in Kugelform; saugt das Fünffache an Gewicht auf) gnädig verborgen. Eimerchen und Schäufelchen für Streu stehen neben den meisten primitiven Bio-Toiletten. Ob der stetige Zukauf von Rindenmulch langfristig eine sinnvolle, kostengünstige Lösung ist, sei dahingestellt. Insgesamt bleibt ein Eimer im Grunde schwappend und ziemlich mega-pfui.

Bestimmt brauche ich eine Waschschüssel mit Wasserkrug zum Händewaschen, Nachspülen und zudem einen Pingpongball als Geruchsventil auf dem selbstgebastelten Trichtereinlauf.

Weia! Das ist so gar nicht meins!

Jedenfalls sollte Festes und Flüssiges möglichst getrennt bzw. in aufgelockerter Mischung aeroben Bakterien angeboten werden, um die stinkende Ammoniakbildung bei der flüssigen Verbindung von Harn mit Exkrementen zu verhindern.

Ein geregelter Biorhythmus wäre von Vorteil. Flüssiges – na ja, gut, jeder halbe Liter Bier bei einem abendlichen Grillessen will untergebracht sein. Aber Festes? Nee!!! Fehlte noch, dass ich mich nach der geregelten Verdauung meiner Gäste erkundige. „Warst du heute schon, oder musst du noch?“

Ganz anders hingegen denkt die Gärtnerin über lästige Hinterlassenschaften, aus denen sie Terra preta herstellen kann. Sie denkt mit Friedensreich Hundertwasser: Gold aus Scheiße. Ein uralter, alchimistischer Gedanke. Aus pfui wird hui! Lasset die Kinderlein zu mir kommen … 😉

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Die Mäuse stürzen sich auf die Zwiebeln in den Beeten, wie vermutet. Ich spielte vorübergehend mit dem Gedanken, Mäusegift auszulegen. Das Profi-Biozid ist jedoch so erschreckend giftig, dass ich davon Abstand genommen habe. Kein Hautkontakt, Schutzhandschuhe, Staub nicht einatmen, in Boxen ausbringen, Haustiere fernhalten (auch von toten Mäusen), beim Einsickern in das Grundwasser Behörden verständigen u.s.w.
Biochemisches Ebola für Ratten und Mäuse.

Außerdem führt der Blutgerinnungshemmer Brodifacoum – und ähnliche Chemikalien – zu einem grausam langsamen Tod, damit schlaue Ratten nicht instinktiv einen Zusammenhang zwischen Nahrungsaufnahme und Wirkung wittern, ist in der Schweiz seit 2012 verboten und wird offiziell nicht an Privatleute abgegeben. Natürlich gibt es das Zeug in Internetshops. Dagegen ist Genickbruch für eine Krokusse fressende Maus geradezu eine „humane“, auf jeden Fall eine blitzschnelle Methode.

Besser mein Herz blutet – bildlich gesprochen – als die Mäuse schleppen sich sterbend durch den gesamten Garten und man weiß nie, wo man noch ungefährdet hinlangen darf und wo nicht. Im Net finde ich, dass die Halbwertzeit des Wirkstoffs bei Ratten 100 Tage beträgt. Auf jeden Fall zu lang!

Das Gift habe ich im Kleingarten schon beim Beete umgestalten angefasst. Zusammengeklumpte Häufchen in Signalfarbe tauchten in verschiedenen Ecken auf und ich wusste noch nicht, worum es sich handelt. Köder mit Brodifacoum.

Der Wirkstoff einer „harmloseren“ Version von Mäuseweizen mit einem anderen Wirkstoff (Zinkphosphid?), der im Giftschrank des Gartencenters zu finden ist, wirkt schneller – Mäuse sind dümmer und vergesslicher als Ratten –  scheint nicht so gemeingefährlich, ist aber immer noch dubios genug. Unter Obstbäumen sollte das vergiftete Bruchgetreide nicht ausgelegt werden. Die Verkäuferin bestätigt nebenbei, dass die Nachfrage in diesem Jahr besonders stark ist.

So lange hier nicht biblische Plagen und die Pest ausbrechen und Ratten wie in Nosferatu über die Straßen wimmeln oder ich auf Landwirtin umschule, kommt mir sowas nicht in den Garten! Mäusegift soll zwar tödlich giftig sein und verschwinden müssen die Schädlinge, je schneller desto besser, aber alles rundherum wollte ich nicht gleich mitverseuchen. Tabula rasa.

Eine Leih-Katze wäre jetzt ganz famos!

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Der Kleingarten lässt auf sich warten. Geschätzt wurde er und landete im Minus, wovon ich nichts habe, da das Minus der Betrag ist, der für die Wiederherstellung bis zum übernahmefähigen Zustand veranschlagt wurde. Erst nach der Bereinigung durch den jetzigen Besitzer kommt auf mich eine Summe x zu, die ich ihr oder ihm für den aufbereiteten Garten bezahle. Ist ja nicht so, als ob ich die Eternitplatten an der hinteren Grenze, die das Terrain der freilaufenden Landschildkröte sicher einzäunen, nicht bemerkt hätte. Eternit enthält Asbest und Asbest wird teuer, wähne ich.

Die Hütte konnte ich von innen nicht inspizieren (Dach dicht?). Ich weiß genauso wenig, wo lt. Schätzung der Hase Pfeffer liegt, will sagen, was alles marode und auszutauschen ist. Deutsche Kleingärten haben ihre Satzung, ihre Ordnung, sogar gesetzliche Regelungen, die bei einer Gartenübergabe voll zum Tragen kommen. Ich als „Nachmieter“ habe keine Wahl, kann keine Vorschläge machen, keine unkonventionellen Vereinbarungen treffen. Evt. müssen sogar 2 alte Apfelbäume entfernt werden, die ich erhalten und fachgerecht auslichten würde. Der Garten MUSS von allem freigeräumt werden, was vom Schätzungskommittee festgestellt wird. Er ist Gegenstand zwischen dem Pächter und dem Kleingartenverein. Etwas ungewohnt für eine freiackernde Wilde wie mich.

So eine flotte Schildkröte habe ich noch nie gesehen! Ich bringe bei der ersten Begehung erschrocken meine nackten Zehen vor dem Schnabeltier in Sicherheit. Hunger verleiht Flügel. Ein Nachbar füttert sie, hören wir. Dem Speed nach scheint es eher magere Kost zu sein. Oder das kleine Tier ist vereinsamt und sucht Gesellschaft und Zuspruch. Eine unberechenbare, irre Konservendose, die sich Hals über Kopf auf unerwarteten Besuch stürzt.

Die Parzelle gehört einem gebrechlichen Paar, dessen Vormundschaft die Tochter übernommen hat. Sie soll nun das Minus für die pflegebedürftigen Gartenherren bezahlen. Die wird sich bedanken, neben – angenommenen – hohen Pflegekosten obendrein für die Entrümpelung eines ehemaligen Gartens geradezustehen, der ihr nicht gehört und den sie nicht haben möchte. Der Umzug meiner Dahlien und Rosen könnte in unendliche Ferne rücken, auf Jaaaaaaaahre später, wenn sie ihre Taschen umstülpt und dort ist nichts drin bis auf Löcher, oder wenn sie auf das Kündigungsschreiben des Kleingartenvereins überhaupt nicht reagiert. Oder wenn sie Widerspruch einlegt, um jetzt nicht zahlen zu müssen. Klingt beides im Ansatz ungut, ermüdend langwierig, frustrierend.

Auch so ein unliebsames Thema, wofür man nicht das mindeste Interesse aufbringt. Autoreparaturen, Haare aus dem Abfluss pulen, nach der Urlaubsreise den Kofferinhalt waschen, Bedienungsanleitungen lesen und Juristerei im Kleingarten … blöd!

Alternativ steht ein weiterer Garten – ein elend schmaler, tiefer  Schlauch von Beetanlage – zur Wahl, wenn alle Stricke reißen. Den mag ich aber nicht. In das enge Gewese bekommt niemand jemals Stimmung hinein. Ein Blick und – never ever. Immer sitzt man den Nachbarn auf dem Schoß und umgekehrt. Selbst ein kleiner Baum wäre schon schwierig unterzubringen. Nee, bloß nicht. Lieber einen interessant verqueren Garten und Salat aus dem Supermarkt als ein plattes, aussichtsloses, stimmungsloses Gemüsebeet.

Auf alle Fälle bin ich gewarnt – merke:

1. Trage nichts in eine Laubenkolonie, das du nicht mühelos wieder herausschaffen kannst und/oder das den Wert steigert.

2. Halte alles in Schuss – und trenne dich möglichst bald vom Miniparadies, wenn Rücken, Hüfte, Knie und Füße einen Kurlaub in Marienbad oder auf Ischia dem Bestellen, Bekriechen und Bewässern von Salatbeeten vorziehen würden und der chice, englische, sperrige Spankorb mit Eisenspange inklusive der schönen eigenen Schnittrosen auch für den rechten Arm zu schwöör wird.

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Schnipp-schnapp

Neues Spielzeug: Eine Buchsbaumschere. Genau so vielseitig und nützlich wie das chinesische Kochhackebeil, mit dem ich die stahlharten Wurzelgeflechte mancher Grashorste und Wucherlinge traktiere, um sie vor der unfreundlichen Übernahme des gesamten Gartens abzuhalten. Vor Goldleistengras kapituliert allerdings auch ein Kochmesser. Da hilft nur ein Beil.

Sie wird gleich zweckentfemdet und zum Maniküren der Grashalme zwischen Krokussen und Tête à Tête-Narzissen genutzt. Spitz, scharf und leichtgängig. Ideal für präzise Feinarbeiten ohne Blasen an den Fingern zu bekommen. Schafschermaschine.

Jetzt brauche ich nur noch eine neue Brille, um die Krokusblätter zwischen dem Gras auszumachen. Alles so schön grün hier! Schnipp-schnapp!

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