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Posts Tagged ‘Pearl Lorraine’

Tetraploide Liliumhybride Lorraine in sanftem Terrakottarot

Heute ist die zweite der neuen Lilien geöffnet, die ich im Ausland bestellte: Pearl Lorraine. Eine Farbe wie verdünnter Tomatensaft oder eine rosa Fleischtomate. Apart. Fast eine Hemerocallisfarbe. Nicht ganz rot, nicht ganz rosa, nicht ganz lachs und nicht recht burnt sienna. Blütenblätter an Tomate, Himbeere und Kirsche, oder an Hummer, Scampi und Perlmutt. Frisch erblüht ist sie oranger, später rosaner, schließlich gedämpft blass-ziegelrötlich mit schwachem Mauveschimmer. Insgesamt schwierig zu beschreiben, aber reizvoll. Vielleicht heißt sie wegen der changierenden Farbigkeit „Pearl“? Hitze und Trockenheit sorgen dafür, dass sie bald blasser und grauer wirkt.

Es scheinen neben den „echten“, ursprünglichen 5 Pearls von Robert Griesbach weitere asiatische Lilienhybriden mit dem Namenszusatz „Pearl“ im Handel zu sein, deren Herkunft und Namensgebung unklar ist. Auch der Name „Pearl“ Lorraine ist etwas dubios, aber offenbar etabliert. Jedenfalls erfreut sich diese Lilie – wo und wie auch immer sie zustande gekommen ist und ebenso wie ihre Pearl-Kollegen von Griesbach – großer Beliebtheit und sie ist offensichtlich eine kräftige Tetraploide mit seitwärts gerichteten Blüten, die den übrigen Pearls von Griesbach stark ähnelt. Vielleicht sollte ich einfach das Pearl weglassen und sie Lorraine nennen und fertig.

Evina war die erste der neuen Lilien. Sie schmückt sich mit Sahara-Orange und Tigertupfen. Es fehlen jetzt noch Pearl Stacey, die eigentlich Pearl Gracie heißen müsste, wenn man der Namensgebung des amerikanischen Züchters Griesbach folgt, und Pearl Jessica. Alle tragen ihre Blüten seitlich und nicht aufrecht. Sie parken bisher in Töpfen, weil ich sie spät erhielt und befürchtete, in den vollen Beeten würden sie sang- und klanglos untergehen. Nach der Blüte werden sie gedüngt und im Herbst an ihren endgültigen Standort ausgepflanzt.

Nach drei, vier Liliensorten giere ich weiterhin. Eine Asia-Hybride in nahezu weißem Rosé, einem blässlichem Michshake-Rosa, mit dunklen Sommersprossenrosinchen gesprengselt, würde die mexikanischen Terrakotta-Farben der bunten Spielkinder ergänzen: Pink Giant. Es kommt darauf an, wie perlrosa sich Pearl Jessica zeigt. Evt. braucht’s keine weitere Sorte zu hohen Versandkosten. Und Pink Giant scheint doch etwas zu dezent, kommt mir vor. Der Gigant bleibt dennoch oben auf meiner Wunschliste. Es gibt ja nicht nur Ecken für Spielkinder in Sommersonnefarben im Garten.

Zur Zeit sind im Garten viele warme Töne vertreten, die an einen tropischen Abendhimmel erinnern, kurz bevor der Wiederschein der untergegangenen Sonne erlischt. Sommerabendstimmung; weich, warm und relaxed wie Bacardi-Werbung.

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Ich habe frischen Ärger mit einer Kundin und kaue über die Ostertage unschlüssig darauf herum. Die schwächere, nachteilige Position habe ich. Schreck + Frust. Es braucht ein nettes, lindes Trostpflaster für mich, bis ich den Angang gefunden habe, das Problem glatt aus der Welt zu schaffen. Etwas sehr Nettes. Lilien!

Kurzerhand bestelle ich ein paar Lilien mit guten Kritiken zu absolut horrenden Versandkosten. Schon etwas gaga. Aber egal! 3 Sorten Pearls – tetraploide Asiatische Hybriden von Dr. Robert Griesbach, US – nämlich Pearl Stacey, Pearl Lorraine und Pearl Jessica, Evina (AT; L. regale x L. henryi) und Euridike (Hybride aus L. lankongense, deren Originalname nicht Erydike geschrieben wird), L. lancifolium splendens zum Nachlegen und die ältere Asiatische Hybride Royal Sunset. Lady Alice auch? Oder L. speciosum album in reinem, kühlem Hochzeitslakenweiß? Hm. Nö. Es reicht, sonst finde ich kein Ende und später kein noch so kleines Plätzchen im Garten.

Sooo. Besser so. Da hätten es ein paar putzige Osterkakteen als Seelenbonbon nicht getan 🙂

Die gesammelte Entourage gilt Royal Trinity, (bzw. Indian Diamond?) die im dritten und vierten Jahr steht und jetzt mit doppelt bis dreifach spargeldicken Schöpfen aus dem Boden schießt. Würde sich die dicke Hoheit nicht so dicke machen, hätte ich mich Richtung der grazilen L. speciosum album orientiert und die im letzten Jahr gesetzten L. speciosum rubrum hätten adäquate Gesellschaft bekommen. Doch irgendwann sind die stärksten Gartenbewohner die tonangebenden, um die sich alles dreht, und seien sie zartorange und steil wie das Matterhorn. Alles andere artet auf Dauer in Geldverschwendung aus. Ich kann nur jedem ans Herz legen, entweder die allerallerbilligsten Mischungen im Gartendiscounter und / oder gezielt ausgesuchte Hybriden zu kaufen und sich vorher schlau zu lesen. Wieviele orientalische Lilien ich auf Nimmerwiedersehen beerdigt habe, bis mir schwante, dass sie nicht ganz frosthart und anspruchslos sind und sich lieber beleidigt zurückziehen statt sich zu etablieren, geht auf keine Kuhhaut! 300 wäre untertrieben …

Wo gerade langlebige Lilien mit den Jahren immer prächtiger werden und manche fast überhaupt nichts übel nehmen! Frostharte Lilien setzt man am besten im Herbst. Der längere Anlauf zum Eingewöhnen bekommt ihnen.

Der lange Winter hat auch sein Gutes: Er schadet den gefräßigen Lilienfeinden, den Spanischen Wegschnecken. Und es versprach, ein wunderbares Lilienjahr zu werden!

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